Hier stehen immer wieder aktuelle Informationen zur Praxis, zu meiner Tätigkeit oder zu medizinisch interessanten Beiträgen:
Medienkompetenz:
Angesichts der aktuellen flächendeckenden Medienkampagnen gegen die Homöopathie möchte ich auf die eigene Medienkompetenz der Leser dieser Seite appellieren. Auszugsweise finden Sie Informationen zur Studienlage weiter unten auf dieser Seite, sowie auf der Homepage des Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) unter http://www.homoeopathie-online.info/category/forschung/
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20. Juli 2017
Im Rahmen der Vorlesungsreihe zur Forschung in der Homöopathie findet diesmal eine Podiumsdiskussion zur Methode der Homöopathie statt mit Prof. Dr. med. Robert Hahn, dem Leiter der Abteilung für Anästhesie der Universität Linköping, Schweden. Er ist der Autor der Metaanalyse zur Studienlage in der Homöopathie, die zum Ergebnis kommt, dass die Homöopathie nur dann als unwirksam bezeichnet werde kann, wenn 90% der Studien ausgeschlossen werden (s. weiter unten: aus der Wissenschaft).
Ort: Hörsaal des Walther-Straub-Instituts für Toxikologie und Pharmakologie der LMU München, Zugang über die Ecke Schillerstrasse / Nußbaumstrasse, 80336 München
Zeit: Do., 20. Juli 18:30 – 20:30
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23. April 2017:
Pressemitteilung des Pressesprechers des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Björn Bendig vom 12. April 2017:
Sehr geehrte Redaktionen,
eine australische Studie zur Homöopathie hat im vergangenen Jahr Eingang in die Berichterstattung vieler deutscher Medien gefunden. Sie wurde als Beleg dafür angeführt, dass die Homöopathie unwirksam sei. Jetzt hat das Londoner Homeopathy Research Institute (HRI) eine Recherche veröffentlicht, die aufdeckt: Die australische Studie weist extreme Mängel auf und ist eine „Täuschung der Öffentlichkeit" (HRI).
Australische Homöopathie-Studie: „Eine Täuschung der Öffentlichkeit"
Berlin, 12. April 2017. Der Direktor des Londoner Homeopathy Research Institut (HRI), Dr. Alexander Tournier, erhebt schwere Vorwürfe gegen den staatlichen Forschungsrat Australiens und wirft ihm „Täuschung der Öffentlichkeit" vor. Der Nationale Rat für Gesundheit und medizinische Forschung (National Health and Medical Research Council, NHMCR) hatte vor zwei Jahren eine Übersichtsstudie (Review) zur Homöopathie mit dem Ergebnis veröffentlicht, Homöopathie wirke nicht besser als Placebo. Diese Aussage ging auch in Deutschland durch viele Medien und wurde als ein Beleg für die angebliche Unwirksamkeit der Homöopathie angeführt. „Die Ungenauigkeiten im Bericht des NHMCR sind so extrem", erklärt Tournier, „dass wir uns dazu entschlossen haben, eine gründliche Untersuchung durchzuführen, die die Hintergründe aufdeckt". Das HRI hat eine Beschwerde bei einer offiziellen Commonwealth-Stelle eingelegt und aktuell erste Ergebnisse seiner Recherche veröffentlicht. „Es ist ungeheuerlich, dass mit derart verzerrten Daten weltweit politische Meinungsbildung betrieben wird", sagt Cornelia Bajic, 1. Vorsitzende des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ). „Wenn sich dieser schwere Verdacht weiter erhärtet, ist das ein handfester Skandal: Auch der deutschen Öffentlichkeit, universitären Einrichtungen und den politischen Entscheidungsträgern wurde auf dieser Weise suggeriert, die Homöopathie sei angeblich eine Placebo-Medizin. Die korrekte Studienlage, die deutlich die Wirksamkeit der homöopathischen Therapiemethode belegt, wird einfach verschwiegen", so Bajic weiter. Zentrale Ergebnisse der HRI-Recherche sind:
„Wir fühlen uns an die 2005 im Lancet publizierte Studie von Shang et. al. erinnert, die bereits vor über einem Jahrzehnt das ‚Ende der Homöopathie‘ postulierten wollte", erklärt Bajic, „auch damals wurden nicht 220 Studien ausgewertet, wie angegeben, sondern lediglich 6 konventionelle im Vergleich zu 8 Homöopathie-Studien". Ungeachtet solcher Versuche habe sich die Erfolgsgeschichte der Homöopathie in den letzten Jahren fortgesetzt – national wie global. Bajic: „In der Schweiz ist die Homöopathie beispielsweise seit dem letzten Jahr Regelleistung der obligatorischen Krankenversicherung."
Bajic empfiehlt zum Thema Homöopathie-Forschung den Forschungsbericht „Der aktuelle Stand der Forschung zur Homöopathie", der Mitte des letzten Jahres von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) veröffentlicht wurde. Im Fazit kommen die Wissenschaftler und Ärzte der WissHom zu einer klaren Aussage: „Eine zusammenfassende Betrachtung klinischer Forschungsdaten belegt hinreichend einen therapeutischen Nutzen der homöopathischen Behandlung. Die Ergebnisse zahlreicher placebokontrollierter Studien sowie Experimente aus der Grundlagenforschung sprechen darüber hinaus für eine spezifische Wirkung potenzierter Arzneimittel." Download des kompletten Forschungsberichts unter: http://www.homoeopathie-online.info/category/forschung/
Weiterführende Links:
Informationen zur Recherche des HRI: https://www.hri-research.org/resources/homeopathy-the-debate/the-australian-report-on-homeopathy/
Informationen zum HRI: www.hri-research.org/about-hri
Informationen zur Beschwerde beim Commonwealth-Ombudsman: https://www.hri-research.org/wp-content/uploads/2017/04/Executive-Summary-to-Ombudsman-Complaint-re-NHMRC-Homeopathy-Review-FINAL.pdf
Film-Tipp:
In den Film „Just One Drop", der am 6. April in London uraufgeführt wurde, sind unter anderem die Rechercheergebnisse des Londoner HRI mit eingeflossen: www.indiegogo.com/projects/just-one-drop-a-film-about-homeopathy#/
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Liebe Grüße aus Berlin Mitte
Björn Bendig M.A.
Pressesprecher
bjoern.bendig@dzvhae.de
- Pressestelle/Redaktion -
Hauptstadtbüro Integrative Medizin und
Gesundheit
DZVhÄ
Axel-Springer-Str. 54 B
10117 Berlin
Tel 030 - 325 97 34 13
Fax 030 - 325 97 34 19
Meine persönlichen Anmerkungen dazu:
ich konnte die Ombudsfrau vom HRI, Frau Dr. Rachel Roberts – früher Neurochirurgin und Homöopathie-Skeptikerin – schon zweimal in Vorträgen hören, einmal in München und einmal in Leipzig, ihre persönliche Betroffenheit über die schier unglaubliche Dreistheit des renommierten (staatlichen!) australischen National Health and Medical Research Council, (NHMCR) beim Vorgehen in dieser Studie war deutlich zu hören und in ihrer präzisen Analyse auch zweifelsfrei nachvollziehbar. Es wird juristische Konsequenzen haben, was hier aufgedeckt worden ist. Was aber angesichts der aktuellen Haltung der Medienlandschaft zu befürchten ist: dieser Betrug wird nicht so breit öffentlich gemacht werden wie die Falschaussage der Studie bei ihrem Erscheinen.
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Aus der Forschung:
(Quelle: Homöopathische Nachrichten des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte, Dez. 2013 / Jan. 2014)
Meta-Analysen zur Homöopathie sind negativ, weil 90 Prozent der Daten ausgeschlossen werden
Meta-Analysen zur Homöopathie kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen, je nachdem, wie die eingeschlossenen Studien selektiert werden. Eine neue Übersichtsarbeit in der Zeitschrift „Forschende Komplementärmedizin“ von Prof. Robert G. Hahn unter dem Titel „Homeopathy: Meta-analysis of pooled clinical data“ (Band 20 (5), 2013; 376-381) verhilft hier zu mehr Klarheit. Der Autor ist ausgewiesener Forscher und Professor für Anästhesie und Intensivmedizin an der Universität von Linköping und Verfasser einiger hunderter wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Anästhesie und Intensivmedizin, außerdem ausgezeichnet durch mehrere Forschungspreise. Und – er hatte bislang rein gar nichts mit Homöopathie zu tun.
Offensichtlich motiviert durch eine Auseinandersetzung um die wissenschaftliche Beurteilung um Homöopathie im Internet, hat Hahn die bisherigen Meta-Analysen zur Homöopathie kritisch geprüft und kommt dabei zu interessanten Ergebnissen: Zur Schlussfolgerung, dass Homöopathie klinisch nicht wirksam sei, kann man nur kommen, wenn man 90 Prozent aller klinischen Studien zur Homöopathie ignoriert und nicht auswertet! Insoweit sei, so Hahn, die Meta-Analyse von Linde et al. (Lancet 1997; 350: 834-843) noch immer die beste aller Meta-Analysen zur Homöopathie. Sie zeigt insgesamt eine Odds Ratio von 2,45 zu Gunsten der Homöopathie.
Spätere Meta-Analysen kommen deshalb zu negativen Schlussfolgerungen, weil sie in sehr großem Umfang Studien-Daten ausschließen. Dabei werden die Gründe für den Ausschluss großer Mengen an Daten meist nicht ausreichend begründet. In der Analyse von Shang et al. (Lancet 2005; 366: 726-732) wurde zum Beispiel das Gesamtergebnis für die eingeschlossenen 110 Studien zur Homöopathie gar nicht berichtet, das Ergebnis beruht schlussendlich nur auf der Analyse von 8 Homöopathie-Studien, deren Identität und Auswahl in der Originalpublikation nicht einmal genannt werden.
Außerdem eigne sich die hier angewandte Methode des „Funnel-Plots“ gar nicht für die Analyse heterogener Datensätze, so Prof. Hahn: „Applying funnel plots to a heterogeneous mix of remedies and diseases is another example of playing around with data“.
Häufige Falschaussagen zur Homöopathie-Forschung sind laut Hahn:
1. „Homöopathie ist unzureichend erforscht.“ – Falsch, denn die Anzahl der RCTs zur Homöopathie ist sehr groß, sogar höher als zu vielen Therapien in der konventionellen Medizin.
2. „Es gibt keine einzige positive Homöopathie-Studie“ – Falsch, denn der größte Anteil aller Homöopathie-Studien zeigt signifikant positive Effekte.
3. „Die Qualität der Homöopathie-Studien ist gering“ – Falsch, denn dies wurde in zwei Arbeiten gut untersucht und widerlegt.
4. „Die Meta-Analysen/Reviews von Ernst und Shang zeigen zweifelsfrei, dass Homöopathie Betrug und Humbug ist“ – falsch, denn nur eine starke Selektion der Daten kann zu dieser Aussage führen, die Gesamtdatenlage zeigt statistisch eine Wirksamkeit.
Prof. Hahn fordert, dass Evidenz immer auf Basis der Datenlage objektiv evaluiert werden muss, bevor klinische Empfehlungen ausgesprochen werden. Im Fall der Homöopathie sieht er dieses Prinzip verletzt, er erkennt eine Evidenz-Verzerrung auf der Basis ideologischer Motive, dies erläutert er z.B. am Beispiel des Reviews von Edzard Ernst (Br J Clin Pharmacol 2002; 54: 577-582).
Aus Sicht von Prof. Hahn könnte die Homöopathieforschung in Zukunft sinnvoll durchgeführt werden, indem Meta-Analysen zu klar fokussierten klinischen Fragestellungen durchgeführt und Homöopathie in klinischen Studien nicht nur mit Placebo, sondern auch mit konventionellen Therapien verglichen werden.
Kommentar (d. Redaktion der Homöopathischen Nachrichten): Die Evaluationsmethoden der Evidenzbasierten Medizin sollten natürlich auch auf Komplementärmedizin und Homöopathie angewendet werden. Allerdings sollte dieser Prozess fair sein und den allgemeingültigen Regeln der wissenschaftlichen Praxis folgen. Dieses Prinzip sieht Prof. Hahn am Beispiel der Homöopathie Meta-Analysen verletzt. Besondere Bedeutung erhält diese Einschätzung dadurch, dass der Autor Professor für Anästhesie und Intensivmedizin und kein Homöopath ist und sich in mehreren hundert wissenschaftlichen Publikationen (unter anderem Reviews) bisher nicht mit der Homöopathie beschäftigt hat. Der kritische Punkt der Meta-Analysen zur Homöopathie ist, welche Studien zur Analyse eingeschlossen und wie diese ausgewählt werden. In diesem Kontext dürfen wir auf die Ergebnisse einer Neubewertung der 263 klinischen Studien zur Homöopathie durch eine Arbeitsgruppe um R. T. Mathie (Homeopathy 2013; 102: 3-24) sehr gespannt sein, die i n diesem Jahr erwartet wird. Andere Schlüsse ziehen daraus übrigens die Protagonisten der „Skeptikerbewegung”: Weil sich die Homöopathie nämlich zunehmend auf klinische Evidenz beriefe, dürfe man einfach keine Homöopathieforschung mehr erlauben! Hier wird nun versucht, das Konstrukt der „Scientabilität“ einzuführen: Wenn die klinische Forschung eine Wirksamkeit der Homöopathie zeige, dürfe man eben einfach keine Homöopathiestudien mehr durchführen, denn die Homöopathie sei grundsätzlich nicht plausibel. Somit müsse die Homöopathie a priori von der Evidenzbasierten Medizin und wissenschaftlichen Forschung ausgeschlossen werden. Dies ist ein aktuelles und trauriges Beispiel dafür, wie Ideologie der wissenschaftlichen Erkenntnis vorgeschaltet wird. Wirklich gute wissenschaftliche Praxis wäre es dagegen, plausible Hypothesen für die beobachteten Phänomene und Theorie auf der Basis von Daten aus wissenschaftlichen Beobachtungen zu entwickeln.
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Filmempfehlung:
Einen schönen, ausnahmsweise mal wohl gesonnenen Film über die Homöopathie kann man noch in der Mediathek des Bayerischen Rundfunks ansehen unter: http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/faszination-wissen/fawi-homoeopathie-video-106.html
Die Stellungnahmen zur fraglichen Neutralität der angesehenen Medizinfachzeitung Lancet lassen einen nachdenklich stimmen.
Außerdem sind einige Filmsequenzen über die Clinica Santa Croce zu sehen, in der ich mit Dr. Spinedi, Dr. Wurster und anderen KollegInnen zusammengearbeitet habe.
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Kommentar:
Kommentar zur Sendung Homöopathie – Heilung oder Humbug (21. März 2013, 20:15 Uhr, 3sat) durch den Pressesprecher des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Christoph Trapp:
21. März, 20:15 Uhr, 3sat: Zwischentöne in der Wissenschaftsdokumentation Homöopathie – Heilung oder Humbug?
Berlin, 21. März 2013. Im Grunde beinhaltet dieser Beitrag alles, was man von einer Wissen-schaftsdokumentation erwarten darf: Fürsprecher und Kritiker der Methode kommen zu Wort, so dass dem
Zuschauer ein breites Spektrum an Meinung zum schwierigen Thema Homöopathie ausgebreitet wird. Doch betrachtet man als Insider diese Geschichte des Journalisten Carsten Binsack, dann fallen
Zwischentöne auf: Die Wortwahl. Im redaktionellen Text wird die Homöopathie als hoch umstritten bezeichnet. Von wem ist sie das? Es tauchen Bezeichnungen wir Irrlehre oder Ritual auf, der Begriff
Glaube wird oft strapaziert.
Falschaussage: `Experte` Edzard Ernst ist kein homöopathischer Arzt.
Die zu Wort kommenden Wissenschaftler werden nicht hinterfragt. Dies hätte sich vor allem bei Edzard Ernst gelohnt, der hier quasi als Moderator des Beitrags fungiert, er darf jede Aussage der
Befürworter kommentieren und hat stets das letzte Wort. Edzard Ernst, emeritierter Hochschullehrer, strickt auch hier an seiner Legende von der Wandlung vom Saulus zum Paulus. Carsten Binsack
führt Ernst mit der Behauptung ein, „Er hat lange als Homöopath gearbeitet.“ Ernst sagt: „Ich habe in einem homöopathischen Krankenhaus in München gearbeitet.“ Das ist beides falsch, und Binsack
hätte das auch wissen müssen. Im Interview mit Edzard Ernst in den Homöopathischen Nachrichten, dem Newsletter des Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ, vom April 2010, heißt
es:
Haben Sie die ärztliche Zusatzbezeichnung Homöopathie? Ernst: Ich habe die Voraussetzungen dafür erworben, mich aber nie um den Titel beworben.
Nachgefragt: Ist es richtig, dass Sie die Zusatzbezeichnung „Homöopathie“ nicht erworben haben, aber ärztliche Weiterbildungskurse „Homöopathie“ belegt haben. Wenn ja, welche (A bis F-Kurse)?
Ernst: Kurse habe ich keine absolviert.
Das heißt, Edzard Ernst ist kein homöopathischer Arzt und hat folglich auch nicht als solcher arbeiten können. Die Bezeichnung Homöopathie ist in Deutschland in der Ärzteschaft geschützt. Wer
sich als Arzt mit dem Titel schmücken möchte, muss eine von Ärztekammern vorgeschriebene berufsbegleitende Weiterbildung absolvieren, die etwa 1 ½ Jahre dauert. Wer sich ohne Qualifikation als
homöopathischer Arzt bezeichnet betreibt Etikettenschwindel.
Falsch ist auch die Aussage von Ernst, er habe in einem homöopathischen Krankenhaus gearbeitet. Richtig ist, er hat nach seinem Examen für ein halbes Jahr im Krankenhaus für Naturheilweisen in
München gearbeitet. Aus dem oben genannten Interview: Ist es richtig, dass Sie im Krankenhaus für Naturheilweisen ein halbes Jahr gearbeitet haben? Ernst: Ich bin mir nicht mehr sicher, wie lange
ich im Krankenhaus für Naturheilweisen gearbeitet habe, das ist eine Weile her!
Die Wirksamkeit der Homöopathie ist durch viele Studien belegt.
Auch als Wissenschaftler ist Ernst nicht unumstritten. In den letzten Jahren hat er sich vor allem als Autor (Gesund ohne Pillen, Hanser Verlag 2009) oder Gutachter (Die andere Medizin, Stiftung
Warentest 2005) populärwissenschaftlicher Bücher einen Namen gemacht. Es gibt in Deutschland und in vielen Ländern Europas an etlichen Hochschulen Institute, an denen im Bereich CAM
(Komplementäre und Alternative Medizin) geforscht wird. Professor Robert Jütte, Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung in Stuttgart, bringt die Kritik an Ernst
in einer Rezension (FAZ, 23. Februar 2009) des Buches Gesund ohne Pillen auf den Punkt: „Auffällig ist die Ignoranz [der Autoren] gegenüber methodischen und sachlichen Einwänden, die führende
Forscher auf dem Gebiet der Komplementärmedizin gegen den selektiven Blick dieser beiden ,Experten’ haben. Konträre Ansichten werden nicht erwähnt. Ignoriert wird von den Autoren auch ein
detaillierter Health Technology Assessment-Bericht zur Homöopathie im Rahmen des Schweizer Programms Evaluation Komplementärmedizin aus dem Jahre 2006. Dieser kommt zu dem Schluss, dass es
ausreichend Belege für eine präklinische Wirkung und eine klinische Wirksamkeit der Homöopathie (Evidenzgrad I und II) gibt und dass sie absolut und insbesondere im Vergleich zu konventionellen
Therapien eine sichere und kostengünstige Intervention darstellt’.“ Einen Überblick über die Studienlage gibt ein gerade erschienener DZVhÄ-Reader, der als pdf-Datei von der DZVhÄ-Webseite
www.welt-der-homoeopathie.de heruntergeladen werden kann.
Lobbyarbeit und Professionalisierung ist nicht anrüchig.
Unklar bleibt, was Binsack mit dem großen Geschäft mit der Homöopathie meint, ein Thema, das in der Dokumentation viel Raum einnimmt. 400 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet die Industrie mit
Homöopathika, heißt es. Um diesen Beitrag einzuordnen: Der Umsatz der Pharmaindustrie in Deutschland lag 2010 bei circa 40,5 Milliarden US-Dollar). Im gleichen Jahr betrug der Umsatz auf dem
GKV-Fertigarzneimittelmarkt in Deutschland 29,7 Milliarden Euro – für homöopathische Arzneimittel musste die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 10,9 Millionen Euro bezahlen
(www.statista.com).
Ein anderes Thema mit Zwischentönen: Die Professionalisierung der Homöopathie-Szene. Selbstverständlich unterhält der DZVhÄ Kontakte zu Politikern, Redaktionen und zu anderen Verbänden, dies
ermöglicht uns eine gute berufspolitische Interessenvertretung. Auch die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union macht Lobby-Arbeit. Der Autor der Dokumentation ist ein gern gesehener
Gast in der DZVhÄ-Pressestelle in Berlin und hat Informationen und Kontakte gerne genutzt. Das ist selbstverständlich und gehört zu einer guten Pressearbeit.
Kontakt:
Christoph Trapp
Pressesprecher des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte
Reinhardtstraße 37, 10117 Berlin Tel 030 - 325 97 34 11, E-Mail: presse@dzvhae.de
www.welt-der-homoeopathie.de / www. homoeopathie-kongress.de